Beim Picknick, Grillen oder im Biergarten: Wespen, Bienen, Bremsen und Mücken gehören im Sommer dazu. Eigentlich kein Problem, doch wenn sie zustechen, kann es schmerzhaft werden. Im Gegensatz zu tagaktiven Bremsen, die vor allem in der Nähe von Sümpfen, Waldrändern und Feuchtwiesen vorkommen, sind Mücken in der Dämmerung und nachts unterwegs. Stechen können übrigens nur die Mückenweibchen: Um Eier zu legen, brauchen sie eine Blutmahlzeit. 

 

In der Regel sind Insektenstiche ungefährlich. Meist kommt es nur zu einer schmerzhaften Rötung und Schwellung sowie zu Juckreiz an der Stichstelle.

 

Lebensgefährlich wird es, wenn durch Bienen-, Wespen- oder Hornissenstiche im Mund-Rachen-Raum die Schleimhäute anschwellen oder wenn eine Allergie auf ein Insektengift besteht. Allergiker sollten auf der Hut sein und ein Notfallset dabeihaben. Viele Insekten wehren sich erst mit einem Stich, wenn sie sich bedroht fühlen. Wildes Herumfuchteln ist nicht sinnvoll und reizt die Tiere nur umso mehr. Die beste Lösung: ruhig bleiben.

Was hat gestochen?

Bienen, Hornissen, Hummeln und Wespen stechen meist aus Selbstschutz. Das kann passieren, wenn man mit bloßen Füßen auf sie tritt oder sie versehentlich gequetscht werden. Für Bienen endet eine Attacke auf einen Menschen immer tödlich. Ihr Stachel trägt Widerhaken, und beim Versuch, ihn wieder aus der menschlichen Haut zu ziehen, reißt er meist zusammen mit dem Hinterleib ab. Wespen dagegen können immer wieder stechen. 

 

Bienen- und Wespenstiche schmerzen etwa gleich stark. Obwohl Hornissen erheblich größer und gefürchteter sind, ist ihr Gift nicht schlimmer als das einer Biene. Der Stich einer Hornisse ist damit nicht gefährlicher und auch nicht schmerzhafter. 

 

Mücken und Bremsen stechen, um an eine Blutmahlzeit zu gelangen. Denn sie brauchen das Blut anderer Lebewesen für sich selbst und die Aufzucht ihrer Nachkommen. Solch ein Stich verursacht meist einen heftigen Juckreiz; allergische Reaktionen gibt es hier eher selten. 



Was hilft, wenn es juckt?

Insektenstiche sind zwar unangenehm, aber meistens nicht weiter gefährlich. Um das lästige Jucken und Brennen zu lindern, helfen folgende Tipps:

 

• Kühlen Feuchte Umschläge, kaltes Leitungswasser oder eine Gelkompresse aus dem Kühlschrank: Durch Kühlen lassen sich die Schwellung oft eindämmen und der Juckreiz lindern. Um Erfrierungen zu vermeiden, Coolpacks nicht direkt auf die Haut geben, sondern ein dünnes Tuch dazwischen legen. 

 

• Zwiebel Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel gilt als wirksames Heilmittel und kann Linderung verschaffen. Der Saft der Zwiebel besitzt nicht nur einen kühlenden Effekt, sondern wirkt auch leicht desinfizierend und entzündungshemmend. Am besten die Zwiebel halbieren und die Schnittfläche auf die Einstichstelle drücken. 

 

• Salbe oder Gel auftragen Sogenannte Antihistaminika in Form von Cremes oder Gels lindern den Juckreiz und die Bildung von Quaddeln nach einem Stich. Gels kühlen die Stelle zusätzlich. Menschen, die stärker auf einen Mückenstich reagieren, können auch niedrig dosiertes Kortison als Creme auftragen. Allerdings nur kurzfristig. 

 

• Stichheiler Alternativ wirkt ein sogenannter Stichheiler auf physikalische Weise gegen die Beschwerden. Dabei handelt es sich um ein elektronisches Gerät mit einer Kontaktfläche aus Keramik. Sie erhitzt sich per Knopfdruck auf rund 50 Grad Celsius und wird für wenige Sekunden auf die Stichstelle gedrückt. Die Hitze zerstört die Eiweißmoleküle des Insektengifts und macht es unschädlich.

 

• Auf keinen Fall kratzen Wird der Stich aufgekratzt, kann sich die Stelle entzünden und verschlimmern. 



Starke Schwellung, was jetzt?

Je nachdem, welches Insekt zugestochen hat und wie empfindlich der Körper auf den Stich reagiert, kann die Schwellung an der Stichstelle unterschiedlich stark ausfallen. Eine Schwellung durch einen Bienen- oder Wespenstich bildet sich sehr schnell nach dem Stich. Typisch ist zudem eine Rötung in der Mitte der Schwellung. Sie entsteht durch bestimmte Stoffe im Gift der Biene, Wespe, Hornisse oder Hummel.

 

Bei einer normalen Reaktion auf den Insektenstich wird die Schwellung nicht größer als zehn Zentimeter im Durchmesser und bildet sich innerhalb von 24 Stunden weitestgehend zurück. Wenn die Schwellung größer als zehn Zentimeter ist, benachbarte Gelenke ebenfalls anschwellen, mit dem Stich Übelkeit oder Schwindel einhergehen und die Beschwerden über mehrere Tage anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Gehen Sie ebenfalls zum Arzt, falls Sie einen Stich aufgekratzt haben und sich die Stelle entzündet und eitert.

 

Bei Schwellung der Schleimhäute in Hals und Rachen können Atemprobleme eintreten, was im schlimmsten Fall zum Ersticken führt. Rufen Sie sofort einen Notarzt (112).



Vorsicht bei Allergien

Bildet sich zusätzlich ein Hautausschlag oder treten starker Juckreiz, Atemnot, Schwindel, Übelkeit, kalter Schweiß, Fieber, Herzbeschwerden oder Schwellungen in Gesicht und Mund auf, sollte der Notarzt gerufen werden. In diesem Fall kann es sich um einen anaphylaktischen Schock handeln. Bis der Arzt eintrifft, sollten die Betroffenen in Schocklage gebracht werden: flach hinlegen, Beine hochlegen, notfalls Mund-zu-Mund-Beatmung.

 

Allergiker, bei denen bereits eine anaphylaktische Reaktion festgestellt wurde, bekommen ein sogenanntes Notfallset. Es enthält üblicherweise:

 

  • ein antiallergisches Mittel (Antihistaminikum)
  • ein Kortisonpräparat 
  • eine Adrenalin-Spritze
  • eventuell ein Spray gegen Luftnot 

 

Wichtig ist, sich die Anwendung genau erklären und in einem Allergiepass dokumentieren zu lassen. Auch Angehörige und Arbeitskollegen sollten eingewiesen werden. Die Betroffenen sollten das Notfallset immer bei sich tragen. Wichtig: Das Ablaufdatum muss regelmäßig kontrolliert werden. 

 

Ist die Allergie noch nicht bekannt, kann der Arzt dies feststellen und gegebenenfalls mit einer entsprechenden Therapie beginnen. Eine solche Hyposensibilisierung gegen Insektengift verläuft meistens sehr erfolgreich.



Wie lässt sich vorbeugen?

 

• Um Stiche im Mund oder Hals zu vermeiden, nutzen Sie für Ihre Getränke Becher mit Abdeckungen und Strohhalme. Achtung: In dickere Strohhalme können Wespen und Bienen hineinkriechen. 

 

• Stiche von Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen vermeiden Sie am besten, indem Sie den Tieren nicht zu nah kommen. Auch sollten Sie die Tiere nicht reizen: Wedeln, Wegschlagen oder Anpusten bringt nichts. Im Gegenteil: Das reizt die Insekten oft umso mehr.

 

• Bienen, Wespen und Hummeln halten sich gerne im Gras auf. Laufen Sie dort besser nicht barfuß.  

 

• Anti-Insekten-Sprays und Mücken-Lotionen bieten zumindest eine Zeit lang Schutz. Insekten mögen den Geruch der sogenannten Repellents nicht. 

 

• Moskitonetze am Fenster und über dem Bett halten Insekten zuverlässig fern. 

 

• Bei der Kleidung sollten Sie keine bunten Farben tragen. Auf hellen Baumwollsachen lassen sich die Insekten seltener nieder.

 

• Tragen Sie abends langärmelige Kleidung und lange Hosen – so kommen Mücken schwerer an die Haut. 

 

• Verzichten sie auf stark duftende, süßliche Parfüms, denn diese locken Insekten an. 



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