Welche Symptome treten auf?

Als würde man auf einem schwankenden Boot stehen – diesem Gefühl hat diese Form von Schwindel ihren Namen zu verdanken. Charakteristisch ist, dass die Unsicherheiten beim Stehen und Gehen ganz plötzlich auftreten, von jetzt auf gleich. Die Gleichgewichtsstörungen können so stark ausgeprägt sein, dass sich die Betroffenen an Möbeln oder an der Wand festhalten müssen, um nicht umzufallen. Gelingt ihnen das nicht rechtzeitig, kann es zu Stürzen kommen. Ein weiteres häufiges Symptom ist eine zum Teil erhebliche Benommenheit. In selteneren Fällen leiden Betroffene auch an Übelkeit, haben Kreislaufprobleme, Herzrasen und Angst. Der Schwindelanfall kann für ein paar Minuten, allerdings auch über Stunden andauern, – abhängig vom Auslöser.



Welche Ursachen gibt es?

Vielfach liegen einem Schwankschwindel Beeinträchtigungen im Bereich der Halswirbelsäule, kurz HWS, zugrunde. Dabei kann es sich um Verspannungen der Muskulatur und damit einhergehenden Blockaden an unterschiedlichen Segmenten der sieben Halswirbel handeln. Auch degenerative Abnutzungserscheinungen sowie Bandscheibenvorfälle an den Halswirbeln gehen häufig mit dieser Form von Schwindel einher. Mitunter sind auch Verspannungen und Blockaden an den Muskeln der unteren Extremitäten, also an den Beinen und Füßen, für das schwankende Schwindelgefühl verantwortlich – insbesondere, wenn es sich beim Gehen oder Laufen einstellt.

Diese Schwindelart kann auch psychische Auslöser haben. Charakteristisch für den sogenannten phobische Schwankschwindel oder Angstschwindel ist, dass er in emotional belastenden Situationen und bei Stress auftritt. Bei der Mehrheit der Betroffenen stecken Panikstörungen oder Angsterkrankungen dahinter



Wie sind Häufigkeit und Verlauf?

Der Schwankschwindel ist die zweihäufigste Form von Schwindel nach dem Lagerungsschwindel. Gelingt es, die Auslöser wirksam zu therapieren, ist die Prognose bei der körperlich bedingten Variante gut und die Beschwerden klingen ab. Bei der phobischen Ausprägung ist der Verlauf abhängig vom Ansprechen auf die psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlungen. Entsprechend können die Beschwerden durchaus länger anhalten.



Welche Therapien gibt es?

Sind Beschwerden an der HWS oder im Bereich der unteren Extremitäten die Ursache, kommen eine Physiotherapie zum Einsatz, zum Teil in Kombination mit einem gezielten Krafttraining, sowie Wärmeanwendungen. Die zusätzliche Einnahme von Schmerzmitteln bewährt sich in vielen Fällen.

Beim phobischen Schwankschwindel stehen psychotherapeutische Maßnahmen auf dem Programm, vor allem Verhaltenstherapie. Sind die Schwindelanfälle stark ausgeprägt und treten sehr häufig auf, können angstlösende Medikamente und Antidepressiva wie Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) eine wirksame weitere Option sein.



Meine LINDA Apotheke