Mit Diabetes auf Reisen 

Mit der richtigen Vorbereitung ist Urlaub mit Diabetes kein Problem. Viele Dinge sind im Koffer verzichtbar, doch nicht Ihr Diabetes-Equipment. Wenn am Reiseziel Teststreifen oder Insulinpatronen ausgehen, sind diese vielleicht schwer zu beschaffen – und häufig auch teurer als zu Hause. In Ihrer Apotheke werden Sie beraten, was Sie für Ihre Reiseapotheke benötigen. Lesen Sie, wie Sie Diabetes-Pannen in den Ferien vorbeugen.

Was gilt bei Zeitverschiebung?

Vor Reisen über mehrere Zeitzonen sollten Sie mit Ihrem Arzt planen, ob und wie Sie Ihre Insulin- oder Tablettendosis anpassen. Gut zu wissen: Bei Flügen nach Westen verlängert sich der Tag, sodass man in der Regel mehr Insulin braucht. Bei Flügen nach Osten wird der Tag kürzer, dadurch gilt es, die Dosis zu verringern.



Wie beugt man Problemen am Flughafen vor?

Erkundigen Sie sich bei Ihrer Fluggesellschaft nach den aktuellen Sicherheits-bestimmungen für Medikamente. Lassen Sie sich für die Sicherheitskontrolle am Flughafen ein ärztliches Attest über Ihren Diabetes-Bedarf ausstellen. Packen Sie doppelt so viel Insulin, Tabletten und Teststreifen ein, wie Sie für die Dauer Ihrer Reise normalerweise benötigen würden. Denken Sie auch an Ersatz-Messgerät, -Pen und Einmalspritzen. Nehmen Sie Beipackzettel von Insulin und anderen wichtigen Medikamenten mit. Fragen Sie in Ihrer Apotheke oder beim Hersteller, ob und gegebenenfalls unter welchem anderen Namen es das Präparat im Reiseland gibt. 



Wie wird Insulin sicher transportiert?

Auf Flugreisen gehören Insulin und Blutzucker-Teststreifen ins Handgepäck. Aufgegebenes Gepäck kann verloren gehen oder verspätet ans Ziel gelangen. Für Insulin gilt: Anders als Flüssigkeiten, wie etwa ein Deo, muss es nicht in den vorgeschriebenen Beutel. Benützen Sie eine handliche Kühltasche, die Sie zum Beispiel in der Apotheke erhalten. 

Wer mit dem Auto auf die Reise geht, kann seine Insulinvorräte in einer Kühlbox lagern. Achtung: Legen Sie das Insulin nicht direkt an die Kühlakkus, da es gefrieren und unbrauchbar werden könnte. Schützen Sie Insulin, Messgerät und Teststreifen auch vor Hitze und praller Sonne. Sie gehören weder ins Handschuhfach noch unter die Heck- oder Windschutzscheibe.



Wie lässt sich unterwegs Unterzucker vermeiden?

Während einer längeren Flugreise sollten Sie etwa alle drei Stunden den Blutzucker messen. Etwas höhere Werte als gewöhnlich sind akzeptabel. Wenn Sie am Steuer sitzen, messen Sie den Zuckerspiegel, und protokollieren Sie diesen. Fahren Sie nicht los, wenn der Wert unter 80 mg/dl liegt, sondern essen Sie erst etwas, und warten Sie, bis der Wert über 80mg/dl steigt. Legen Sie alle zwei Stunden eine Pause zum Messen ein. Bei einer Unterzuckerung müssen Sie sofort rechts ranfahren, schnell wirkende Kohlenhydrate essen und dürfen erst bei normalem Wert weiterfahren. Vermeiden Sie nach Möglichkeit lange Nachtfahrten, da bei Diabetes die Hell-Dunkel-Anpassung gestört sein kann. Dokumentieren Sie Ihre Zuckerwerte während des Urlaubs sorgfältig. Das ist auch wichtig, falls im Rahmen eines Unfalls der Diabetes zur Sprache kommt: So können Sie belegen, dass Sie mit dem Diabetes verantwortungsbewusst umgehen und keine Stoffwechselentgleisung vorlag.



Wann muss ich die Insulin- oder Tablettendosis anpassen?

Bewegen Sie sich im Urlaub mehr als zu Hause, weil Sie länger unterwegs sind, Sport treiben oder schwimmen? Dann müssen Sie möglicherweise Ihre Insulin- oder Tablettendosis senken, um Unterzuckerungen vorzubeugen. Doch wenn Sie umgekehrt daheim aktiv sind und nun am Strand faulenzen, benötigen Sie eventuell eine höhere Dosis, damit Ihr Blutzucker nicht zu stark steigt. Übrigens: Bei hohen Temperaturen wirkt das gespritzte Insulin oft schneller. Dann kann es sinnvoll sein, den Abstand zwischen Spritzen und Essen zu verkürzen. Vor allem in den ersten Tagen am Urlaubsort sollten Sie Ihren Blutzucker öfter kontrollieren. So merken Sie, ob und wie er auf Klimawechsel, veränderten Tagesrhythmus und ungewohntes Essen reagiert.



Wo lagere ich Insulin und Teststreifen am besten?

Wenn Sie Ihre Insulinvorräte im Hotel, in der Ferienwohnung oder im Camper im Kühlschrank lagern, kontrollieren Sie, dass dieser nicht zu kalt eingestellt ist (ideal: vier bis acht Grad). Angebrochenes Insulin muss nicht in den Kühlschrank. Wenn Sie es vor Hitze und Sonne schützen, können Sie es bis zu vier Wochen verwenden. Schützen Sie auch Messgerät und Streifen vor Hitze und Kälte.



Gut beraten
in Ihrer LINDA Apotheke

Lassen Sie sich in Ihrer LINDA Apotheke individuell zu diesem Thema und den passenden Produkten beraten. 

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