Zerrung, Bruch, Bänderriss – die häufigsten Sportverletzungen
Es zieht im Oberschenkel nach dem Sprint, nach einem Zweikampf knickt man um, nach einer schnellen Drehung kracht es im Knie – und plötzlich ist da ein stechender Schmerz. Ob Zerrungen, Verstauchungen, Bänderrisse oder Knochenbrüche, ob Hobbysportlerin oder Profi – Sportverletzungen gehören zum Sport dazu. Die gute Nachricht: Mit gezielter Vorbereitung, Techniktraining und Regeneration kann man Sportverletzungen vorbeugen und im Ernstfall richtig reagieren.
Die meisten Unfälle passieren im Haushalt – dahinter verletzen sich die meisten Menschen beim Sport. Zu den häufigen Sportverletzungen zählen Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse, Verstauchungen und Bänderrisse am Sprunggelenk oder Knie. Ebenfalls typisch: Prellungen durch Zusammenstöße oder Stürze sowie Knochenbrüche nach Zweikämpfen. Ursachen sind abrupte Bewegungen, unkontrollierte Landungen, Kollisionen oder schlicht zu hohe Belastungen. Chronische Verletzungen wie Sehnenentzündungen oder das „Läuferknie“ entstehen dagegen, wenn man die Muskeln lange einseitig oder falsch belastet, ohne einen Ausgleich zu schaffen.
Mehrere Risikofaktoren steigern die Gefahr für Verletzungen im Sport:
- Fehlendes, falsches oder unzureichendes Aufwärmen
- Überlastung durch zu häufiges oder zu intensives Training
- falsche oder unsaubere Technik
- fehlende Regeneration und Schlafmangel
- falsche oder abgenutzte Ausrüstung
- körperlicher Kontakt bei Zweikämpfen
Wer diese Faktoren kennt, kann gezielt gegensteuern – und Verletzungen vermeiden.
Die wichtigste Sofortmaßnahme ist die PECH-Regel:
- Pause – Aktivität sofort stoppen.
- Eis – Verletzungsstelle kühlen.
- Compression – Druckverband anlegen.
- Hochlagern – betroffenen Körperteil hochlegen.
So lassen sich Schwellungen und Schmerzen lindern, bevor ärztliche Abklärung oder Physiotherapie folgt.
Ja, eindeutig: In Kontaktsportarten wie Fußball, Handball oder Hockey entstehen Verletzungen oft durch Zusammenstöße – Prellungen, Bänderrisse und Knochenbrüche sind typisch. Aber: Typische Verletzungen wie Kreuzbandrisse entstehen oft ohne Gegenspieler – in den USA betrifft das 96 Prozent der Kreuzbandrisse bei Jugendlichen. Zwei von drei Sportverletzungen in Deutschland geschehen beim Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball.
In Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren sind Überlastungsverletzungen häufiger: Sehnenreizungen, Ermüdungsbrüche oder Gelenkbeschwerden durch einseitige Belastung.
Gezieltes Training hilft, Sportverletzungen vorzubeugen. Dazu gehören:
- Aufwärmen und dynamisches Dehnen vor jeder Einheit
- Kräftigung von Muskeln, vor allem auch der schwachen Muskelpartien
- Stabilisationsübungen für Sprung- und Kniegelenke
- Technikschulung, um Bewegungen sauber auszuführen
- Regeneration durch Pausen, Schlaf und aktive Erholung
Ohne ausreichende Regeneration verzögert sich jeder Heilungsprozess. Schlaf ist entscheidend, weil hier die Reparaturprozesse des Körpers ablaufen. Denn bei jedem Training entstehen Mikrorisse in der Muskulatur, die man dann als Muskelkater spürt. Genauso hilft eine positive Einstellung der Verletzung gegenüber. Eine ausgewogene Ernährung mit genügend Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium unterstützt Knochen, Muskeln und Sehnen bei der Heilung. Auch ausreichend Flüssigkeit ist unverzichtbar.