Ungewohntes Essen, ungewohnte Umgebung, ungewohntes Klima – das macht den Körper anfällig. Jeder zweite Urlauber hatte während oder nach einer Reise schon einmal Gesundheitsprobleme. Umso wichtiger ist eine gut bestückte Reiseapotheke.
Sparen Sie sich auf Reisen die Suche nach einer Apotheke, indem Sie die wichtigsten Medikamente in Ihrer Reiseapotheke dabeihaben. Denken Sie vor allem an Arzneien, die Sie regelmäßig einnehmen oder im akuten Fall dringend benötigen – und führen Sie diese in ausreichender Menge mit. Bei Reisen in warme Länder sollten Sie auf Lagerungshinweise der einzelnen Arzneien achten. Bewahren Sie den Inhalt Ihrer Reiseapotheke immer wasserdicht auf, und verteilen Sie wichtige Präparate bei Flugreisen am besten auf Hand- und aufgegebenes Gepäck.
In die Reiseapotheke gehören Mittel gegen:
Bei Bedarf gegen:
Außerdem hilfreich:
Bei Fernreisen zusätzlich:
Hinweis für Flugreisen: Tuben, Fläschchen und andere Behälter dürfen im Handgepäck nicht mehr als 100 ml Inhalt fassen. Transportieren Sie Ihre Arzneimittel in einem verschließbaren Plastikbeutel. Beachten Sie, dass bestimmte Medikamente nicht gefrieren beziehungsweise nicht zu kühl gelagert werden dürfen. Diese müssen dann im Handgepäck und nicht in den Koffern befördert werden. Gleiches gilt für druckempfindliche Präparate wie beispielsweise Fertigspritzen.
Rund 30 Prozent aller Urlauber leiden unter Reisedurchfall. Vor allem in der Wärme südlicher Länder können sich Durchfall verursachende Bakterien gut ausbreiten. Die beste Prophylaxe ist sorgfältige Hygiene im Umgang mit Nahrungsmitteln. Halten Sie sich an den Grundsatz "peel it, boil it, cook it or forget it!" (schälen, kochen, braten oder verzichten). Trinken Sie daher im Urlaub kein Leitungswasser, spülen Sie beim Zähneputzen am besten mit Tafelwasser nach, und verzichten Sie auf Eiswürfel in Getränken.
Bei Durchfall helfen fertige Elektrolyt-Glukose-Lösungen, die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste ausgleichen. Darüber hinaus sind verschiedene Durchfallmittel erhältlich, welche die Darmtätigkeit beruhigen oder Wasser im Darm binden. Probiotische Präparate (beispielsweise auf Hefe-Basis) sind sowohl zur Vorbeugung als auch zur akuten Behandlung geeignet. Dauert der Durchfall mehrere Tage, ist er blutig oder von starken Krämpfen und Schmerzen begleitet, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Bei längeren Reisen, vor allem bei Flügen, sind die Bewegungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Durch das lange Sitzen kann die Muskelpumpe der Unterschenkel nicht effizient arbeiten, und die Venen werden schlechter durchblutet. Das Blut fließt langsamer und kann eindicken: Es besteht das Risiko einer Thrombose. Für Gesunde ist die Gefahr gering. Wer jedoch ein erhöhtes Risiko hat (etwa bei Venenerkrankung oder Gerinnungsstörungen), sollte mit Kompressionsstrümpfen vorbeugen und mit dem Arzt besprechen, ob weitere Maßnahmen nötig sind.
Tipps:
Für Menschen, die unter Reisekrankheit (Kinetose) leiden und in Auto, Schiff, Bahn oder Flugzeug von Übelkeits-Attacken oder auch Schwindel heimgesucht werden, kann die Fahrt in den Urlaub schnell zur Tortur werden. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne. Vielmehr reagiert der Körper auf widersprüchliche Informationen: Das Auge sieht vorbeifliegende Bilder, das Gleichgewichtsorgan registriert Beschleunigungen, Kurven und Schwankungen, und der Körper sitzt still da. Meist signalisiert bereits ein flaues Gefühl im Magen eine beginnende Reiseübelkeit. So weit muss es nicht kommen:
Als Medikamente können sogenannte Antiemetika eingenommen werden, die Übelkeit und Brechreiz unterdrücken. Auch Arzneimittel mit dem Wirkstoff Demenhydinrat wirken gut gegen Symptome der Reisekrankheit. Nehmen Sie entsprechende Präparate am besten 30 bis 60 Minuten vor Beginn der Reise oder direkt bei den ersten Anzeichen der Übelkeit ein.
Familien, die mit Kindern verreisen, ältere Menschen und chronisch Kranke, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten sich vor allem vor Fernreisen, zum Beispiel vor einer Kreuzfahrt, bei einem reisemedizinisch fortgebildeten Arzt oder Apotheker beraten lassen. Dabei werden die besonderen Bedingungen und Infektionsrisiken des Reisegebietes sowie Impfempfehlungen und persönliche Voraussetzungen berücksichtigt.
Diabetiker müssen bei Fernreisen daran denken, die Insulingaben an die jeweilige Zeitverschiebung anzupassen.
Reisemedizinische Beratung ist für alle wichtig, die in eine Malaria-Risikozone reisen möchten. Informieren Sie sich rechtzeitig über Malaria-Prophylaxe.