Zahngesundheit

Gesunde Zähne verleihen ein strahlendes Lächeln, leisten gute Arbeit beim Kauen und Essen und schützen sogar vor ernsten Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, auf ihre Pflege zu achten – auch, um Zahnschmerzen zu vermeiden. Was gute Zahnpflege konkret bedeutet und welche Rolle gute Mundhygiene gerade für Herzpatientinnen und -patienten spielt, das lesen Sie hier.

Wie oft sollte man die Zähne putzen?

Zweimal täglich, morgens und abends, sollte gründlich geputzt werden – jeweils mindestens zwei Minuten lang. Zusätzlich wird empfohlen, einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürstchen zur Reinigung der Zahnzwischenräume zu verwenden.

Ob manuell oder elektrisch: Für die meisten Menschen ist eine hochwertige elektrische Zahnbürste (Schall oder Rotation) die bessere Wahl – vor allem bei Parodontitis-Risiko, festsitzendem Zahnersatz oder eingeschränkter Putztechnik. Wer lieber manuell putzt, sollte auf eine mittelharte Bürste mit kleinem Kopf achten und sich am besten vom Zahnarzt die ideale Putztechnik zeigen lassen.

Gründliche Zahnpflege ist auch bei Zahnersatz, beim Tragen einer Zahnspange und für Gebissträger wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden.



Vorteile elektrischer Zahnbürsten

  • Gründlichere Plaque-Entfernung: Rotierende oder schallaktive Bürstenköpfe reinigen in der Regel effektiver – besonders an schwer erreichbaren Stellen wie den Zahnzwischenräumen oder dem Zahnfleischrand.
  • Zeitsparend und konstant: Viele Modelle bieten integrierte Timer, die dabei helfen, die empfohlene Putzdauer einzuhalten.
  • Besonders geeignet bei eingeschränkter Motorik, z. B. für Kinder, Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit motorischen Einschränkungen.
  • Schonender für das Zahnfleisch, da moderne Modelle auf Druck reagieren und vor zu festem Schrubben warnen.


Was hilft gegen Zahnschmerzen?

Zahnschmerzen können durch Karies, freiliegende Zahnhälse, Parodontitis oder andere Ursachen entstehen. Wichtig ist: Gehen Sie sofort zum Zahnarzt, um die Ursache zu klären. Hausmittel wie Kühlung, Nelkenöl oder eine Kamillenspülung können kurzfristig helfen, ersetzen aber keine zahnärztliche Behandlung. Bis zum Termin bei Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt können auch Schmerzmittel helfen. Nehmen Sie diese immer nach der Empfehlung auf dem Beipackzettel ein und lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke beraten.



Bewährte Schmerzmittel bei Zahnschmerzen

Ibuprofen

  • Wirkung: schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend
  • Vorteil: Besonders wirksam bei entzündlich bedingten Zahnschmerzen, z. B. bei Parodontitis oder entzündetem Zahnnerv

Paracetamol

  • Wirkung: schmerzlindernd und fiebersenkend (keine direkte Entzündungshemmung)
  • Vorteil: Gut verträglich bei empfindlichem Magen oder bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten

ASS (Acetylsalicylsäure, z. B. Aspirin)

  • Weniger geeignet bei Zahnschmerzen, da es die Blutgerinnung hemmt – ungünstig vor zahnärztlichen Eingriffen wie einer Zahnextraktion

Wichtig: Schmerzmittel überdecken nur die Symptome – sie ersetzen keine zahnärztliche Behandlung!



Wie kann man Zahnfleischbluten stoppen?

Zahnfleischbluten sollte man nicht ignorieren – es ist kein Zeichen für „zu hartes Putzen“, sondern meist für zu wenig oder falsche Reinigung. Zudem ist Zahnfleischbluten ein Warnsignal – nicht harmlos, sondern oft ein frühes Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder sogar eine Parodontitis, eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats. Gründliche Mundhygiene – insbesondere mit Zahnseide – ist entscheidend. Falls das Bluten mehr als ein paar Tage bestehen bleibt, das Zahnfleisch zusätzlich gerötet, geschwollen oder zurückgegangen ist sowie bei Mundgeruch oder empfindlichen Zahnhälsen ist der Besuch in der Zahnarztpraxis unumgänglich.

 

Die besten Maßnahmen gegen Zahnfleischbluten

 1. Gründliche Mundhygiene

  • Zweimal täglich Zähneputzen
  • Einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürstchen
  • Auch wenn das Zahnfleisch blutet: nicht aufhören zu putzen! Denn Plaque ist meist die Ursache.

2. Antibakterielle Mundspülungen

  • Kurzfristige Anwendung von Chlorhexidin (z. B. 0,12 % für 1–2 Wochen): reduziert die Bakterienzahl effektiv. Achtung: Nur zeitlich begrenzt anwenden, da es zu Verfärbungen und Geschmackseinbußen führen kann.

3. Ernährung anpassen

  • Zuckerarm essen, denn Zucker nährt die Entzündung verursachenden Bakterien
  • Vitamin C (z. B. in Paprika, Zitrusfrüchten) stärkt das Bindegewebe im Zahnfleisch
  • Ausreichend Flüssigkeit trinken für eine gute Speichelproduktion

4. Rauchstopp

  • Rauchen verschlechtert die Durchblutung des Zahnfleischs und hemmt die Heilung – es ist einer der größten Risikofaktoren für Parodontitis.

5. Zahnarztbesuch nicht aufschieben

  • Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) hilft, Beläge unter dem Zahnfleisch zu entfernen
  • Der Zahnarzt kann feststellen, ob bereits eine Parodontitis vorliegt und eine entsprechende Behandlung einleiten.


Welche Hausmittel helfen bei Karies?

Gegen bestehende Karies helfen Hausmittel nicht – hier ist eine zahnärztliche Behandlung erforderlich. Fluoridhaltige Zahnpasta, eine zuckerarme Ernährung und gute Mundhygiene können dem Kariesbefall aber vorbeugen



Was ist Parodontitis?

Parodontitis – umgangssprachlich Parodontose genannt – ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Dabei greifen Bakterien das Gewebe an, das die Zähne im Kiefer verankert. Wird die Erkrankung nicht behandelt, drohen Knochenabbau, Zahnverlust und schwerwiegende Folgen für die Allgemeingesundheit. Die Auswirkungen beschränken sich nicht nur auf den Mund: Denn über entzündetes Gewebe können Bakterien in die Blutbahn gelangen und sich an Herzklappen, künstlichen Gelenken oder anderen Organen ansiedeln. Dies kann das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder schwere Entzündungen erhöhen. Mit guter Mundhygiene, Zahnpflege und regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen beugen Sie vor.



Wie oft sollte man zur Zahnreinigung gehen?

Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) wird ein- bis zweimal pro Jahr empfohlen. Sie entfernt hartnäckige Beläge, Zahnstein und Bakterien auch unterhalb des Zahnfleischrandes. Viele Krankenkassen bezuschussen diese Leistung.



Wann muss ein Zahn gezogen werden?

Ob ein Zahn gezogen werden muss, entscheidet Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt. Das kann der Fall sein, wenn der Zahn nicht mehr zu retten ist, z. B. durch:

  • fortgeschrittene Parodontitis mit starkem Knochenabbau
  • tiefgreifende Karies
  • starke Lockerung
  • entzündete Zahnwurzeln, die nicht mehr behandelbar sind
  • manchmal Weisheitszähnen bei engem Kiefer


Wie überwinde ich die Angst vor dem Zahnarzt?

Die Behandlung im Mundraum kann unangenehm sein, Eingriffe sind in der Regel aber dank lokaler Betäubung schmerzfrei. Sprechen Sie offen mit dem Zahnarzt oder der Zahnärztin über Ihre Ängste. Viele Praxen bieten eine besonders einfühlsame Behandlung, Ablenkungstechniken, Hypnose oder sogar Behandlung unter Sedierung. Frühzeitige und regelmäßige Besuche verhindern größere Eingriffe – das kann Angst vorbeugen.



Welche Zahnpflege-Tipps gibt es?

Die richtige Putztechnik ist entscheidend für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch. Selbst die beste Zahnbürste nützt wenig, wenn man falsch oder zu kurz putzt. Hier die wichtigsten Tipps:

1. Zwei Mal täglich – je 2 Minuten putzen

  • Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen
  • Mit Stoppuhr, Sanduhr oder Timer

2. Systematisch putzen mit der KAI-Technik:

  • K = Kauflächen: kräftig hin- und herschrubben
  • A = Außenflächen: mit kleinen Kreisbewegungen putzen
  • I = Innenflächen: vom Zahnfleisch zum Zahn wischen (rot nach weiß)

3. Nicht zu fest drücken

  • Zuviel Druck kann den Zahnschmelz schädigen und das Zahnfleisch zurückdrängen
  • Moderne elektrische Zahnbürsten warnen bei zu starkem Druck

4. Zahnbürste regelmäßig wechseln

  • Etwa alle 8–12 Wochen
  • Auch nach Infekten oder wenn die Borsten ausgefranst sind

5. Zahnzwischenräume nicht vergessen

  • Einmal täglich mit Zahnseide (bei engen Zwischenräumen) oder Interdentalbürsten (besonders bei größeren Lücken oder Brücken)

6. Fluoridhaltige Zahnpasta verwenden

  • Sie stärkt den Zahnschmelz und schützt vor Karies

7. Häufige Fehler vermeiden:

  • Nicht horizontal schrubben, das kann das Zahnfleisch verletzen
  • Nicht direkt nach dem Essen putzen, lieber 30 Minuten warten
  • Nicht nur schnell drüber gehen, sondern gezielt jeden Zahn zu reinigen


Ist Zahnaufhellung schädlich?

Wer wünscht sich nicht weiße Zähne? Professionelle Bleaching-Verfahren zur Zahnaufhellung beim Zahnarzt sind sicher, wenn sie unter Kontrolle durchgeführt werden. Für die gesunde Zahnstruktur besteht keine Gefahr. Nebenwirkung: Die Zähne sind danach für einige Tage empfindlicher, weil der Zahnschmelz angegriffen wird. Es ist sinnvoll, vor dem Bleaching eine professionellen Zahnreinigung machen zu lassen. Dabei werden Verschmutzungen und Beläge entfernt, wodurch die Zähne bereits heller werden. Vor einem Bleaching werden Füllungen und Kronen kontrolliert und Kariesstellen gesucht. Ist alles in Ordnung, wird besprochen, welche Zahnfarbe das realistische Ziel sein soll. Der Zahnarzt darf Bleaching-Produkte mit einer Wasserstoffperoxid-Konzentration zwischen 0,1 und sechs Prozent verwenden. In einigen Fällen, etwa bei einem toten Zahn etwa, darf sie noch höher liegen.

Unsachgemäße Anwendungen, etwa mit Online-Produkten, können den Zahnschmelz angreifen. Davon ist abzuraten.



Wie häufig zum Zahnarzt?

Erwachsene sollten mindestens einmal, besser zweimal im Jahr zur Kontrolle gehen. Gesetzlich Versicherte haben alle sechs Monate Anspruch auf eine kostenfreie Vorsorgeuntersuchung. Bei Beschwerden im Mundraum, wie Schmerzen oder Zahnfleischbluten, sollte unverzüglich ein Termin vereinbart werden.



Wie sieht Kinder-Zahngesundheit aus?

Kinder haben ein Milchgebiss mit 20 Zähnen. Eine gute Zahnpflege beginnt ab dem ersten Zahn. Eltern sollten mit ihren Kindern frühzeitig zur zahnärztlichen Früherkennung gehen. Zahnputztrainings, Fluorid-Tabletten (nach Rücksprache) und eine zahngesunde Ernährung sind wichtige Strategien, um später ein gesundes Gebiss zu haben.



Wann fallen Milchzähne aus?

Der erste Milchzahn fällt meist im Alter von 5 bis 7 Jahren aus. Bis zum 12. Lebensjahr wird das Milchgebiss schrittweise durch bleibende Zähne ersetzt. Weisheitszähne brechen – wenn überhaupt – oft erst im jungen Erwachsenenalter durch. Ein vollständiges Gebiss bei Erwachsenen besteht aus 32 Zähnen, darunter Schneide-, Eck-, Vor- und Backenzähne.



Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Zahngesundheit?

Eine zuckerarme, mineralstoffreiche Ernährung ist essenziell. Zucker und säurehaltige Getränke fördern Karies und Parodontitis. Dagegen helfen Calcium, Vitamin D und ausreichend Flüssigkeit – wichtig für die Speichelproduktion –, die Zähne gesund



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